Allalin tönt nach Alladin. Wenn die Fantasie wirklich will, erscheint einem das Allalinhorn auch ein bisschen wie eine Wunderlampe, so etwa von der Terrasse der Bergstation Mittelallalin aus. Doch beginnen wir von vorne…
Für Bergsteiger hält die Metroalpin-Bahn auf Verlangen in der Mitte des Tunnels auf 3200m ü. M. Nur zum Aussteigen. Ein Stollen führt auf eine Geröllhalde mit dem Tunnelausbruch, und über diesen gelangt man auf den Hohlaubgletscher.
Das Allalinhorn immer vor Augen haltend zielt die Route auf den Hohlaubgrat zu, der ein Spektakel ohnegleichen bietet. Das immer steilere Ansteigen über das Firn wird versüsst durch Tiefblicke auf die umliegenden Gletscher und das Panorama mit einem Dutzend weiteren 4000er. Rimpfischhorn, Strahlhorn und Monte Rosa Gruppe links, die Mischabel Gruppe rechts, Weissmies, Lagginhorn und Fletschhorn hinter uns. Kurz vor dem Gipfel ist eine kleine Felsstufe zu überwinden (II). An schönen Tagen bildet sich dort ein Stau an ziemlich ausgesetzter Lage.
Auf dem Gipfel herrscht Hochbetrieb. Die Bergführer von Saas Fee bringen jeden Bergbegeisterten mit etwas Kondition risikolos über den Gletscher auf den Gipfel. Aber warum auch nicht? Es gibt genug andere Gipfel, die Ruhe bieten, hier kann man sie einfach nicht erwarten. Und die Gäste kriegen etwas fürs Geld, die Rundsicht ist überwältigend.
Der Aufstieg der anderen ist unser Abstieg. Die kurze Strecke führt über Gletscherlandschaften und entlang gewaltiger Séracs zur Bergstation, technisch einfach, aber deshalb nicht weniger schön. Und unsere Knie waren am Schluss noch fit, sodass wir uns noch am selben Tag – auf der anderen Talseite – an die erste Etappe der Besteigung des Weissmies machen können.
Kartenausschnitt Hohlaubgrat-Allalin (pdf)
Tourdatum: 17. August 2014
Zu den prächtigen Fotos ist zu sagen, dass der Gipfelblick zum Rimpfischhorn eigentlich dem Strahlhorn gilt. Nach dem Monte Rosa ist das Rimpfischhorn ganz am rechten Bildrand noch zu sehen. Tschuldigung !
Vielen Dank für den Hinweis!