Adieu 2015!

Liebe Blogleser, liebe Bergfreunde

Dies ist für einmal kein Wanderbericht, sondern ein Gruss- und Dankeswort zum Jahresende. Es richtet sich an Euch alle, die meine Blogeinträge lesen, sie kommentieren, ihren Freunden weiterschicken, die Touren nachwandern. Was vor 12 Monaten als digitales Fotoalbum angedacht war, das mir helfen sollte, die vielen Erinnerungen und Fotos meiner Bergerlebnisse geordnet zu speichern, ist inzwischen zu einer erfüllenden Abrundung meines Hobbys geworden. Fast 70 Wanderungen sind inzwischen beschrieben.

Ich fühle mich geehrt, wenn ich damit auch anderen Menschen eine Freude bereite. Die Web-Statistik sagt, dass 2015 rund 10‘000 Besucher aus über 50 Ländern „da“ waren. Sie haben knapp 30‘000 Beiträge angeklickt. Etwas über 100 Abonnenten werden per Email benachrichtigt, wenn neue Tourberichte online sind. Viele Besucher treffen über Wander-Websites und –Portale ein, die einzelne Berichte verlinkt haben. Andere haben von Freunden einen Hinweis erhalten, nochmals andere stolpern beim Surfen zufällig über den Blog. Der speziellste Suchbegrifft war „romantisches Tête-à-tête“ – er führte zur Tour auf das Schilthorn.

Das Wanderjahr 2015 war geprägt – wie könnte es anders sein – vom Wetter. Der schöne und warme Frühling erlaubte schon im Mai, in höhere Regionen zu steigen. Der Sommer überraschte mit drei Hitzeperioden. Die schon im Juli völlig nackt daliegenden Gletscher litten und bereiteten mir Kummer. Schnee und Kälte ab Mitte August und im September legten ein schützendes Kleid über das Eis, beendeten aber auch meine Hochtouren-Saison vergleichsweise früh. Der trockene und warme Spätherbst erlaubte hingegen Alpinwanderungen bis Ende November. Und jetzt, während der letzten 12 Tage im Saanenland, konnten wir bei frühlingshaften Temperaturen an sonnigen Südhängen schneefrei über die 2000m-Grenze steigen. Das ergab eine schöne Kombination mit den Schneeschuhen auf den weniger sonnenexponierten Flanken (Bilder dieses Beitrags). Gemäss Wetterbericht wird die heutige Silvesternacht dem Spuk ein Ende bereiten und der Winter im Januar doch noch einziehen. Gemäss den einheimischen Lauenern gab es das auch früher schon.

Die schönsten Touren 2015? Schwierig zu sagen. Mein Bergherz wurde sehr warm auf dem Wistätthorn im Februar, auf dem Spitzli im April, dem Arvigrat im Mai, dem Nädliger im Juli, der Jungfrau im August, dem Jakobiger im September, der Schrattenflue im Oktober und auf dem Rophaien im November. Genossen habe ich  genauso auf der einfachen Rigi-Traversierung und am nebligen Kamor. Begeistert haben mich der Westgrat des Mönch, die Südkante des Druesberg, der Schädel des Gitschen, der Ostgrat der Rigi-Hochflue und der Schnürliweg um den Zuestoll. Und, und, und… Umkehren musste ich glücklicherweise nie, nur einmal zwang uns das Militär zu einer neuen Routenwahl.

Jetzt wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Ich freue mich auf die neue Wandersaison und hoffe, den einen oder anderen von Euch an der Bergsonne begrüssen zu dürfen.

Seid herzlichst gegrüsst,
Edwin