Liebe Bergfreunde, liebe Blogleser
2018 mag ein schlechtes Börsenjahr gewesen sein, auch einige weltpolitische Ereignisse eignen sich nicht gerade für die Heldengalerie. Aber das Wanderjahr 2018 war ein Fest, das seinesgleichen sucht. 68 (!) Mal konnte ich die Wanderschuhe schnüren, um den Tag – oft begleitet von Freunden – bewegt in der Natur zu verbringen.
Rund 70’000 Höhenmeter standen am Silvesterabend, nach einer letzten Schneeschuhtour auf die Walliser Wispile, auf dem Ticker. Fast 40% mehr als im Vorjahr. Ein Freund von mir meinte kürzlich, 70 Km vertikal sei die Strecke von der Erde ins Weltall (zur Mesopause). Das stimmte mich allerdings nachdenklich, da mir wieder einmal bewusst wurde, wie hauchdünn die Gashülle um unsere Welt ist, die uns atmen und leben lässt. Es lohnt sich, ihr Sorge zu tragen.
Ein Teil der Wandertage – 21 an der Zahl – fand dieses Jahr den Weg in meinen Blog. Es hätten auch mehr sein können, aber vor lauter schönem Wetter kam ich kaum mehr nach mit Schreiben. Einige besonders eindrückliche Bergerlebnisse warten deshalb noch auf die Ausformulierung im neuen Jahr, darunter die eindrücklichen Silberplatten im Alpstein, der knackige Klettersteig auf dem Weg zum Spilauer Grätli, die wundersame Schneeschuhtour im Muotatal (Titelfoto), und und und…
Mein Fokus lag 2018 auf der Realisierung der ersten Hälfte meiner Ost-West-Transversale. Sechs begeisternde Mehrtagesetappen führten mich ab dem 25. Juni von Müstair zu den Gipfeln und Menschen der Bündner Täler und des Tessins und endeten am 4. Oktober im Walliser Binntal. Ich sah und erlebte nicht nur viel Neues, sondern lernte auch viel. Zum Beispiel, dass die Touren technisch aufeinander abgestimmt sein müssen. Fünf Tage Pickel und Steigeisen tragen für einen einzigen, halbstündigen Einsatz ist nicht effizient. Diesem Lernprozess fiel das Rheinwaldhorn „zum Opfer“, das jetzt auf der „2-Tages-ToDo-Liste“ wartet. Dafür weiss ich jetzt, dass leichte Turnschuhe im Rucksack ein Segen für die Stunden vor und nach den Etappen sind. Dann lernte ich einzuschätzen, was ich meinen Freunden zumuten kann: „Für welche Tour frage ich Walter als Begleiter, für welche Peter, für welche Chris, …?“. Oder: „Wie passe ich die Route an, damit X. mitkommen kann?“.
Die spektakulärsten Gipfel des Jahres waren wohl die Furkelspitze, der Piz Güglia, die Viertausender des Nadelgrats, der Bristen und das Blinnenhorn. Die grössten landschaftlichen Überraschungen boten das Val Mora, das stille Avers und der elegante Piz Zervraila. Die (aller-)nettesten Begegnungen erlebte ich im Engadin, auf dem Tscheischhorn und auf der Rigi.
Jetzt sehne ich mich nach der Saison 2019. Vor mir liegen die Walliser Karten und Routenbeschreibungen, die ab Juni von Binn nach St. Gingolph führen sollen. Der Sprung in den Genfersee soll vor Ende Oktober stattfinden. Ein grosses Verlangen besteht auch nach der Wiederaufnahme von Skitouren. Der neue Barryvox liegt schon bereit. Aber am Allermeisten freue ich mich auf neue Erlebnisse, die ich mit bewährten und neuen Bergfreunden teilen kann.
Seid herzlichst gegrüsst, begleitet mit meinen besten Wünschen für das Neue Jahr!
Edwin, am 1. Januar 2019
Happy New Year Edwin!
Wünsche dir ein gesundes, sonnenreiches und erfolgreiches 2019.
Und dass deine Kletterpläne im Neuen Jahr wieder aufgehen.
Ich freue mich immer über deine Berichte und bestaune deine schönen Fotos…
Alles Liebe
Simone
Ihre Beiträge finde ich sehr informativ mit tollen, aussagekräftigen Bildern versehen. Schon eine Anzahl Wanderungen Ihrerseits haben mich ebenfalls zu der beschriebenen Route geführt. Für 2019 wünsche ich Ihnen weiterhin viel Freude, Gesundheit und Kraft. Vielen Dank für den Blog.