Experimente am Ofenhore 2943 m ü. M.

Wer auf das Ofenhoren im Grimselgebiet will muss gut planen. Zumindest dann, wenn die Route die Benutzung der Gelmerbahn einbezieht. Diese Touristenattraktion ist derart hoch im Kurs, dass die Schulferienzeit eigentlich gemieden werden sollte, will man nicht zu lange auf einen freien Platz warten müssen. However, die Fahrt lohnt sich – und wenn die Warterei ganz schlimm wäre: es gibt auch einen Weg etwas weiter oben an der Grimselstrasse zum Gelmersee.


Der erste Teil der Tour folgt dem Bergweg zur Gelmerhütte, zunächst leicht ausgesetzt entlang des Seeufers, dann über eine Steilstufe, die von üppigen, über breite Granitplatten herabstürzenden Wasserfällen belebt wird.

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Gelmersee mit Gerstenhörner (meine erste Klettertour 1974)
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Wasser über Granitplatten – weil sie so hart sind, sind sie nicht eingeschnitten

Einmal bei der Gelmerhütte angekommen kommt das Tagesziel in Sicht. Es kommen leichte Zweifel auf, ob dieses kathedralenhafte „Ding“ denn überhaupt ohne Hilfsmittel zu besteigen ist. Eine gute Stunde später – weglos über Stock und Stein – wird klar, dass die Südflanke einen ziemlich einfachen Zugang bietet. Die Hände werden erst ganz am Schluss gebraucht.

Der Gipfel bietet Sitz- aber keine Liegeplätze. Zu zerfurchtet ist das Gestein und zu klein das Gipfelplateau. Nach einer umfassenden Portion Berner- und Walliseralpen-Sightseeing (besonders schön ist das Finsteraarhorn zu sehen) wird eine mögliche alternative Abstiegsroute studiert. Es müsste doch möglich sein, über den Nordgrat bis zu einer kleinen Scharte abzusteigen… Dort winken für diese Jahreszeit noch übergrosse Altschneefelder, die zu einer Surftour zur Vernichtung der Höhenmeter einladen. Gedacht, gemacht – und wenns nicht geht dreht man halt wieder um und steigt zurück. Aber es gelingt, auch dank der Hilfe eines grösseren Steinmännchens, das ein Gleichgesinnter hinterlassen hat, nachdem er wahrscheinlich ziemlich lange gebraucht hat, um einen Weg um eine Felsstufe herum zu finden.

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Das Ofenhorn – von hinten links geht’s hoch und mit etwas Mut und Orientierungssinn rechts wieder runter

Nach der wohlverdienten Surfrunde konzentriert sich das Auge wieder auf die geologischen Besonderheiten des Gelmertals. Auch die Flora ist gewaltig, insbesondere im grossen Bachdelta oberhalb der Wasserfälle.

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Geologisch spannend – und gute Surffelder….das obere Gelmertal

Am Schluss des Tages habe ich dann auch noch Glück – der Gelmerbahnangestellte folgt meinem Vorschlag, eines der Kinder auf meinen Schoss zu nehmen um einen zusätzlichen Passagier mitnehmen zu können. Das anschliessende Bier auf der Terrasse des Hotel Handegg schmeckt dann noch viel besser.

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Für gute Nerven: die steilste Seilbahn Europas

Kartenausschnitt Ofenhore (pdf)

Tourdatum: 4. August 2013

3 Kommentare

  1. Hallo
    konntest du das Ofenhoren ohne Hilfsmittel machen? Findet man den Weg über die Südflanke gut?

    • Liebe René, ja, das geht ohne Hilfsmittel. Der Weg in der Südflanke ergibt sich von selbst, er gibt mehrere Varianten. Beim Abstieg über den Nordgrat musst du den Steinmann finden, der den einfachen Durchstieg der Schlüsselstelle erlaubt.

    • …. ich werde die Tour dieses Jahr auch nochmals machen und den Bericht dann etwas ausführlicher ausformulieren. Es war einer der ersten und noch aus dem Gedächtnis geschrieben….

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